Heilplanzen

Ernten

Beim Ernten von Heilpflanzen gibt es einige einfache Dinge zu beachten. Natürlich kommt keine/r auf die Idee, Pflanzen an Stellen zu sammeln, wo sie durch Autoabgase, Herbizide oder Hundekot verunreinigt sind. Auch in Naturschutzgebieten darf man nicht sammeln. Wenn Sie einen Garten haben, erlauben Sie den wilden Kräutern, sich auszubreiten, das ist ein geschützter Sammelort. So tun Sie den Bienen etwas Gutes. Haben Sie keinen Garten, so wandern Sie in der Natur und suchen dabei nach geeigneten Orten. Manchmal ist es nicht einfach, aber gerade in der Umgebung von Städten findet man eher eine Brachfläche als auf dem Land, wo alles kultuviert ist.

Wählen sie den richtigen Zeitpunkt im Leben der Pflanze. Blätter dann, wenn sie frisch und zart sind, also vor der Blüte. Die Blüten am Morgen oder mittags. Alle Pflanzenteile sollten gesund aussehen und nicht von Insekten befallen sein. Ich pflücke jedes Blatt und jede Blüte einzeln, so kann ich sicher gehen, dass ich nur das bekomme, was ich haben möchte.


Trocknen

Das Sammelgut wird nicht gewaschen! Man legt es dünn ausgebreitet auf ein Küchenhandtuch oder ein anderes sauberes Tuch und trocknet es im Schatten. Die Metallroste aus dem Backofen eignen sich gut als Unterlage, dadurch können die Pflanzen von unten und oben schneller trocknen. Wenn ich Pflanzen mit Stängeln wie z.B. Pfefferminze oder Brennesseln geerntet habe, dann pflücke ich die Blätter von den Stängeln, da diese viel langsamer trocknen als die Blätter. Es ist wichtig, dass die Pflanzen völlig trocken sind, bevor sie in Gläser gefüllt werden. Das erkennt man daran, dass sie ein raschelndes Geräusch machen, wenn man sie zerdrückt. Manche Pflanzen werden nicht getrocknet, sondern sofort weiter verarbeitet.


Verarbeiten

Hier auf dem Bild sieht man, wie die Johanniskrautblüten, die ich im Sommer täglich morgens von den Pflanzen gepflückt hatölbe, im Mörser zerdrückt werden. Aua! Blüten zerquetschen erscheint brutal, aber wenn man das Rotöl herstellen will, ist es besser, die Blüten zu zerquetschen, damit sie im Glas nicht schimmeln. Man gibt sie in ein sauberes Glas undn übergießt sie mit einem guten Olivenöl. Dieses Glas darf und soll bei Johanniskraut in der Sonne stehen, dann nimmt es seine leuchtend rote Farbe an.

Man lässt die Blüten einige Tage in dem Öl ziehen und seiht sie dann durch ein Sieb ab. Immer auf große Hygiene achten, damit sich kein Schimmel bildet! Um eine höhere Konzentration des Wirkstoffs zu erhalten, ernte ich noch mal frische Blüten und übergieße sie mit dem bereits roten Öl und wiederhole die beschriebene Prozedur.

Dieses Öl nehme ich als Hautpflegemittel, aber auch abends nach einem sonnigen Tag. Nie morgens vor dem Sonnen anwenden, da es die Haut lichtempfindlich macht. Traditionell wurde das Rotöl auch zum einreiben bei Nervenschmerzen verwendet.